01. Apr 2021
Die Förderung der Biodiversität haben sich Interessenverbände und Unternehmen in beiden Ländern auf die Fahnen geschrieben. Es ist sehr erfreulich, dass immer mehr VerbraucherInnen die Problematik erkennen und bemüht sind, natürliche Vielfalt zu fördern. Es gibt jedoch interessante Unterschiede zwischen den beiden Nachbarländern, die wir hier besprechen möchten.
Kirschlorbeer und Lupine gelten in der Schweiz als «Neophyten mit invasivem Potential» und werden gezielt aus der Natur entfernt. In Deutschland sind beide Pflanzenarten in jedem Gartencenter verkäuflich und sehr beliebt. Neben dieser unterschiedlichen Betrachtungsweise bei invasiven Pflanzen, wird auch die Förderung der Fauna und damit der Insekten unterschiedlich betrachtet.
Aussaat- und Pflanzaktionen von insektenfördernden Arten sind an der Tagesordnung. Wenn es um Nektarpflanzen geht ist schnell eine Blumenmischung als Give-away verteilt. Gerade bei Unternehmen des Einzelhandels steht hier oftmals die Imagebildung des Unternehmens im Vordergrund und es wird nicht so sehr auf Sortimentsbreite der Saatgutmischung geachtet.
Die Schweiz ist Deutschland einen entscheidenden Schritt voraus. Die gesellschaftliche Debatte ist viel weiter fortgeschritten und die Verwurzelung der verschiedenen Arten in den Regionen wird bewusst angestrebt. Was heisst das?
Der Schweizer Fernsehen und Radio hat sich 1 ½ Jahre mit der Biodiversität beschäftigt und unzählige Sendungen zu dem Thema gebracht. Dadurch ist die Sensibilisierung gestiegen und die Aktion «Jeder Quadratmeter zählt», brachte der Schweiz in 1 ½ Jahren ca. 2 mio neue biodiverse Flächen. Diese Fläche soll in den nächsten fünf Jahren auf 8 mio m2 wachsen.
Darüber hinaus wird versucht nur Saatgut für die Anzucht von Wildstauden zu verwenden, welches in den verschiedenen bio-geografischen Regionen geerntet wurde. Diese Initiative wird unter der Marke Floretia bekannt gemacht.
In Deutschland gibt es eine vergleichbare Initiative mit dem Namen «Tausende Gärten – Tausende Arten» über de DGG.
Wir dürfen sehr gespannt sein, wie es in diesem Bereich weitergeht und ob der Produktionsgartenbau jemals eine Rolle in diesem Sortimentsbereich einnehmen wird.
Weitere Information gewünscht? Wir freuen uns auf ein Gespräch.